Februar 2017 // Dipl. Psychologe Johannes Holz: Soziolkulturelle Angebote fördern!

Vor dem Hintergrund einer ‚neuen Armut’ ergeben sich Hinweise auf gravierende Ausfälle im Hinblick auf erzieherische und unterrichtsgebundene Defizite bei Kindern in Vorschule und Grundschule.

Arbeitslosigkeit, tiefgreifende Bildungsmängel bei Eltern der oben genannten Zielgruppe (unabhängig vom Migrationshintergrund) , sowie Resignationshaltung und Rückzug aufgrund fehlender materieller Ausstattung und letztendlich Ausfälle im psychophysischen Bereich.

Unabhängig von bestehender Ungleichheit im Bildungssektor durch den unterschiedlichen sozialen Status, oftmals fehlende materielle Mittel und damit geringe Möglichkeiten der Unterstützung, sind gerade aktuell durch die Kinder aus Einwanderungsländern noch mehr weitere Herausforderungen an die Gesellschaft und die Lehrkörper gestellt worden.

Hier kommt dem Elternhaus in zunehmenden Maße eine immense Bedeutung zu. Eltern aus bildungsfernen Schichten sind häufig nicht oder nur unzureichend in der Lage, in einem für sie fremden pädagogischen Milieu ihren Kindern effektiv zur Seite zu stehen.

Kindergärten, Vorschulen und allgemeinbildende Schulen sind den Problemen häufig nur unzureichend gewachsen.

Gemeint ist die Forcierung soziokultureller Angebote (z.B. Schaffung eines dem Lernerfolg förderlichen Milieus) und motivationale Angebote unterschiedlicher Art, z.B. Sportaktivitäten, Beteiligung an musischen Angeboten, eben

  1. Unterstützung von Eltern und Kindern im Vorschul- und Grundschulalter bei der Bewältigung schulspezifischer Aufgaben
  2. Abbau von Nichtakzeptanz insbesondere von Kindern mit Migrationshintergrung
  3. Begegnung mit Sprache und Kultur. Hier ergeben sich mitunter Identifikationsschwierigkeiten
  4. Die Vereinbarkeit von Erziehungs- und Lebensvorstellungen zwischen Schule und Elternhaus analysieren

Vor dem Hintergrund der veränderten sozialen Gesamtsituation müssen sich auch die Hilfsangebote verändern. Es zeigt sich leider häufig, wie sich grundlegende Konflikte der Gesellschaft in den Problemen von Familien abbilden.

Veränderungsbemühungen sind nicht nur eine Frage des emotionalen Engagements von Familien, sondern stark abhängig von Unterstützung sozialer Projekte, um Lösungsschritte in erfolgreicher Weise zu forcieren.

Johannes Holz

Dipl. Psychologe / Kinder- und Jugend- Psychotherapeut